Die Akupunktur ist ein Teilgebiet der traditionellen chinesischen Medizin (TCM). Die zwei Hauptverfahren sind zum einem das Einstechen einer Nadel in bestimmte Punkte des Körpers und zum anderen die Moxibustion, also das Erwärmen der Nadel. Es gibt 361 Akupunkturpunkte.

Diese liegen auf den Meridianen auf der Körperoberfläche. Durch den Einstich mit der Nadel wird das Qi beeinflusst. Das Qi bezeichnet in diesem Zusammenhang den Energiefluss im Körper. Die Akupunktur ist eine Umsteuerungs- oder Regulationstherapie.

Eine bekannte Therapieart ist die Ohrakupunktur, auch Auriculotherapie genannt. Dieses Verfahren wurde 1954 vom französischen Arzt Paul Nogier veröffentlicht. Auch die Hand-, Fuß-, und Schädelakupunktur sind spezielle Unterarten der traditionellen Akupunktur und werden unter den Oberbegriffen „Mikrosystem-Akupunktur“ oder „MikroAkuPunkturSystem“ (MAPS) zusammengefasst.
Während einer Therapiesitzung wird der Patient entspannt gelagert. Vor dem Einstich wird die betroffene Körperstelle massiert. Es werden maximal 16 Nadeln eingestochen. Eine Sitzung dauert in der Regel etwa eine halbe Stunde und für einen kompletten Behandlungszyklus sind 10 bis 15 Sitzungen notwendig.

Die Vorteile und Einsatzmöglichkeiten der Akupunktur sind vielfältig: Sie eignet sich unter anderem zur Schmerztherapie bei akuten oder chronischen Schmerzen. Auch Störungen des zentralen Nervensystems, wie zum Beispiel Morbus Parkinson oder Schwindelanfälle können therapiert werden. Desweiteren ist die Akupunktur auch bei psychischen Erkrankungen einsetzbar. So lindert sie Angstzustände, Konzentrationsschwächen oder Stottern. In der Suchttherapie wird sie im Rahmen der Behandlung von Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenabhängigkeit, zur Nikotinentwöhnung sowie zur Regulierung des Essverhaltens angewendet. Auch in der Veterinärmedizin werden Behandlungserfolge erzielt.